Montag, 16. April
 
     
1 Bill mahnt Taylor. Sie sollte das nicht tun. Sie solle die Waffe herunternehmen. Sie hasse Bill, wiederholt Taylor nur. Sie solle ihm die Waffe geben, verlangt Bill energischer. So sei sie doch eigentlich nicht. Sie sollte darüber nachdenken, was sie da machte. Was er gemacht habe, widerspricht Taylor. Was er ihrer Tochter und deren Ehe und seinem eigenen Sohn angetan habe.
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Das nehme kein Ende, es gebe keine Grenzen für ihn. Aber es müsste eine Grenze geben. Jemand müsse ihm sagen, „bis hierher und nicht weiter“. 
 3 Steffy redet weiter auf Liam ein. Er habe das nicht getan, ist sie sich sicher. Er könne es doch sehen, widerspricht Liam. Er wüsste, was er getan habe, sagt Liam erneut. Nein, das habe er nicht, entgegnet Steffy. Er sei verwirrt. Er habe eine Gehirnerschütterung erlitten. Darum habe er das nicht gleich erinnert, sagt Liam. Also gut, lenkt Steffy ein. Er solle auf sie hören. Er sei der Mann, den sie liebe. Er sei der Vater von ihrem Kind. Höre er ihr zu, fragt sie Liam. Er habe nicht auf seinen Vater geschossen, sagt Steffy deutlich. 
     
 4 Habe Ridge gewusst, dass Taylor nach L.A. habe kommen wollen, fragt Brooke Ridge. Er habe keine Ahnung gehabt, sagt Ridge. Nicht bevor er deren Textnachricht bekommen habe. Nun ja, meint Brooke. Nach allem was Ridge Taylor über Steffy und Bill erzählt habe, wollte Taylor sicher selbst nach ihrer Tochter sehen. Sie habe bestimmt sicher gehen wollen, dass es Steffy gut gehe, glaubt Brooke. Oder, so Ridge, sie gehe direkt ohne Umweg zum Haus von Spencer, sagt Ridge. Habe Taylor etwas darüber gesagt, dass sie Bill zur Rede stellen wollte, fragt Brooke. Taylor habe gar nicht
 viel gesagt, seit er ihr die Sache erzählt habe, gibt Ridge zu. Sei Taylor nicht außer sich gewesen, fragt Brooke. Natürlich sei Taylor außer sich gewesen, sagt Ridge. Sie wäre wütend gewesen. Er habe gedacht, dass sie in den nächsten Flieger steigen würde, um hierher zu kommen. Also sei er jetzt nicht sehr darüber überrascht, dass sie hier sei. Er sei eher überrascht, dass es so lange gedauert habe, bis sie nach L.A. gekommen sei. Taylor beschütze ihre Kinder sehr. Sie würde alles für Steffy tun. 
   
 5 Steffy sagt erneut zu Liam, dass dieser nicht auf Bill geschossen habe. Er wolle nicht, dass sie ihn verteidige, erwidert Liam. Er sei nicht der Mensch, für den sie ihn halte. Doch das sei er, sagt Steffy. Die Bilder in seinem Kopf, die wären nicht die Wirklichkeit. Er würde so etwas nie tun. Liam würde niemals auf jemanden schießen, besonders nicht auf seinen Vater. Er sei doch wütend auf seinen Vater gewesen, nicht wahr, fragt Liam Steffy. Das sei wirklich gewesen. Die Gefühle der Wut über das, was er ihrer Ehe und ihrer Familie angetan habe. Und dann habe Bill noch obendrauf ihr einen
Antrag gemacht. Das sei alles die Wirklichkeit gewesen, erinnert Liam Steffy. Gut, lenkt Steffy ein. Er hasse vielleicht seinen Vater bis ans Ende seines Lebens. Aber er würde niemals so weit gehen. Liam habe nicht auf seinen Vater geschossen. Und das, so Steffy weiter, bedeute, dass Bill in Gefahr sei. Der Schütze sei noch da draußen. Bill sei nicht sicher. Und das müsse er erfahren, sagt Steffy.
     
 6 Taylor solle das nicht tun, sagt Bill. Sie mache einen Fehler. Steffy und Liam sollten sich auf ihr Baby vorbereiten, sagt Taylor. Sie sollten glücklich sein. Warum, warum habe Bill sich nicht fernhalten können, fragt Taylor schluchzend. Warum habe er ihre Tochter nicht in Ruhe lassen können. Niemals hätte er in jener Nacht dort sein sollen, sagt Taylor aufgebracht. Und sie hätte nie tun sollen, was sie getan habe, gibt Taylor zu.  7
     
 8 Er habe Taylor sagen müssen, was Steffy durchmache, sagt Ridge. Habe Steffy denn gar nichts erzählt, wundert Brooke sich. Nein, antwortet Ridge. Er glaube, dass sie ihre Mutter nicht habe beunruhigen wollen. Steffy habe sicher gedacht, dass sie wieder mit Liam zusammenkommen werde und alles gemeinsam verarbeiten würden. Dass Taylor da sei, könnte Steffy vielleicht helfen, überlegt Brooke. Vielleicht, sagt Ridge. Aber Brooke hätte Taylor hören sollen. Die habe gar nicht so rational geklungen. Er habe ja gesagt, dass sie wütend gewesen sei, meint Brooke.
Das habe er nicht gesagt, sagt Ridge. Er habe gesagt, dass Taylor wahnsinnig wütend gewesen sei, so Ridge. Taylor sei beinahe nicht mehr sie selbst gewesen. Taylor, fragt Brooke skeptisch. Ja er sei auch überrascht gewesen. Die Worte, die Taylor da von sich gegeben habe. Die Dinge, die sie Bill über Bill gesagt habe, er stimme ihr in allem zu. Er habe noch nie so etwas aus Taylors Mund gehört. Nun, so Brooke, dass sei vielleicht auch der Grund warum sie so lange gebraucht habe, bis sie hierher gekommen sei. Sie brauchte vielleicht Zeit, um sich abzuregen. Könnte sein, gibt Ridge zu. Obwohl, er müsse schon sagen, wenn er an das denke, was Bill getan habe, könne er sich auch nicht beruhigen. Das machte ihn nur noch wütender. Aber Taylor sei doch ein Profi, sagt Brooke. Das sei sie mit Sicherheit, stimmt ihr Ridge zu. Daher wüsste sie, was für ein Psychpath Bill sei. Und darum wüsste sie auch, dass Bill ihre Tochter benutzt habe.
     
 9 Keiner hatte mehr Gründe Bill zu hassen, als er, sagt Liam zu Steffy. Aber Liam sei nicht gewalttätig, entgegnet Steffy. Aber er habe Bill verletzen wollen. Verstünde sie das. So sehr wie, Bill ihn verletzt habe. Und dann habe er gesehen, dass Bill Steffy einen Antrag gemacht. Das könnte bei ihm das Fass zum überlaufen gebracht haben. Schon richtig, sagt Steffy. Aber in dieser Verfassung, voller Rachegefühle, mit einer Gehirnerschütterung dahin gefahren zu sein, fragt Steffy. Sie wüsste ja nicht, was Liam in dieser Nacht gesehen habe.
Aber sie sei sich da sicher, dass Liam nicht auf seinen Vater geschossen habe. Das sei er einfach nicht. Er habe seinen Kopf gestoßen. Er habe eine Gehirnerschütterung gehabt. Aber sein Herz habe sich doch nicht geändert. Das sei das gleiche gewesen. Er sei an der Seite seines Vaters gewesen. Er habe die Ärzte angefleht, dessen Leben zu retten. Er habe von der Polizei verlangt herauszufinden, wer auf Bill geschossen habe. Und das sei, was im Augenblick zähle. Sie müssten den Menschen finden, wer das getan habe, denn sie glaube fest daran, dass es Liam nicht gewesen sei.
     
 10 Was Bill getan habe, sei falsch gewesen. Das sei so falsch gewesen. Was er getan habe, hüstelt Bill. Er atmet schwer. Was er getan habe. Taylor habe versucht ihn zu töten. Ihre Tochter habe alles verloren, sagt Taylor. Liam, den Vater ihres Babys. Bill habe verdient noch mehr zu verlieren. Sein Leben, fragt Bill. Nein, antwortet Taylor. Taylor glaube er sei ein Monster. Sie habe ihn mit der Waffe bedroht, sagt Bill.
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Sie habe nur gewollt, dass er ihr zuhöre. Er habe zugehört, sagt Bill. Er habe jedes einzelne Wort von ihr gehört. Ihres Geständnisses, sagt Bill. Bill verletze die Menschen. Er bedränge sie. Er zerstöre das Leben von Menschen. Sie habe ihn ins Krankenhaus gebracht. Sie hätten ihn ins Grab bringen können, sagt Bill wütend. Sie sei einfach so wütend gewesen, gibt Taylor zu. Sie sei so wütend gewesen, als sie ins Haus gekommen sei und die Waffe gesehen habe. Und er habe da gestanden, als sei nichts geschehen. Und ihre Tochter bedeute ihr alles. Er habe ihr Baby verletzt. Bill will etwas sagen, aber Taylor ist gerade in Schwung. Sie wüsste ja, dass es falsch gewesen sei. Es habe sie fast umgebracht. Es habe sie umgebracht, als sie die Neuigkeiten erfahren hatte. Und als sie gehört hatte, dass Ridge verhaftet und ins Gefängnis gekommen sei. Wäre sie auf dem Weg hierher gewesen, um dessen Namen reinzuwaschen. Dann aber habe sie gehört, dass Ridge freigelassen worden sei …. Gern geschehen, wirft Bill sarkastisch ein. Sie habe nicht damit leben können, gibt Taylor zu. Sie wüsste, dass Bill ein paar ganz furchtbare Dinge getan habe. Aber sie müsste zugeben, dass das was sie getan habe schlimmer sei.
     
 12 Sie müssten es herausfinden. Sie müssten seinen Vater warnen, sagt Steffy zu Liam. Sie wolle nicht, dass er sich sorge. Sie habe keine Angst, wundert Liam sich. Vor ihm, fragt Steffy. Nein, er sei doch nicht verrückt oder außer Kontrolle. Und er habe auf niemanden geschossen. Ihr Telefon meldet sich. Das sei aber seltsam, sagt Steffy. Wie habe ihr das entgehen können. Was denn, fragt Liam. Sie habe da eine App. Sie erfahre jedes Mal, wenn ihre Mutter Reise. So wüssten sie gegenseitig, wo sie sich aufhielten. Und es zeige an, dass sie hier sei. Das bereite ihr Sorgen, gibt Steffy zu.
Warum das denn, fragt Liam. Weil ihre Mutter ihr nicht gesagt habe, dass sie in die Stadt kommen wolle. Taylor habe ja gewusst, dass Ridge im Gefängnis säße. Vielleicht sei sie deswegen besorgt, überlegt Liam. Steffy glaubt indes, dass Taylor sich wegen Bill Sorgen machte. Wenn ihre Mutter von Bill und ihr herausfände und was in jener Nacht geschehen sei. Oh man, sie wüsste nicht, was sie dann tun sollte. Liam ist überrascht. Steffy habe ihrer Mutter nichts von der Sache erzählt. Nein, sagt Steffy. Sie habe nichts erzählt, weil sie versuchen wollte, ihre Ehe zu retten. Sie wollte nicht an Bill denken oder über ihn reden. Wenn ihre Mutter das herausfände. Sie wolle sich gar nicht vorstellen, was sie tun werde. Daran wollte sie lieber nicht denken. Sie werde …. Steffy unterbricht sich selbst. Was denn, fragt Liam. Sie werde ihre Mutter finden. Werde Liam auch zurechtkommen, fragt Steffy. Natürlich sagt Liam. Sie liebe ihn, sagt Steffy. Und sie glaube an seine Güte. Sie wüsste, dass es jetzt sehr schwer sei. Aber er sei noch immer er selbst. Er sei die Art Mann, zu der ihre Tochter werde aufschauen können. Die Art Mann, die sie in ihrem Leben brauchte. Daran sollte er nie zweifeln, sagt Steffy und geht.
     
 13 Brooke fragt Ridge, ob Taylor nicht antworte. Nein, antwortet dieser. Sie wüsste ja, wie sehr er Spencer hasste. Aber als er Taylor von Bill und Steffy erzählt habe, das sei ein ganz anderer Level an Hass gewesen, den er da gehört habe. Wenn Taylor jetzt bei Bill sei. Da könne er sich vorstellen, was Taylor Bill zu sagen habe. 
     
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Sie wüsste, dass es ein Fehler gewesen sei hierher zu kommen, gibt Taylor zu. Nein, widerspricht Bill. Er habe das hören müssen. Er habe erfahren müssen, wer ihm das angetan habe.
Nein, sagt Taylor. Sie rede ja von jener Nacht. Sie hätte nicht hierher kommen sollen. Sie habe ihn zur Rede stellen wollen. Der Wind.
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Das Tor sei offen gewesen. Die Musik habe gespielt. Die Tür sei unverschlossen gewesen. Wieder hier in dem Haus zu sein, erinnert sich Taylor weiter. Ihn hier zu sehen. Zu wissen, was er ihrer Tochter angetan habe. Die Waffe habe einfach da gelegen. Er habe nicht gehört, dass sie die Waffe geladen habe. Er habe nicht gespürt, dass sie hinter ihm gestanden habe. Ihre Hand habe gezittert. Sie habe einfach geschossen. Dann sei sie herausgelaufen.
Sie habe ihn zurückgelassen, für tot gehalten. Sie sei in einen Flieger gestiegen und habe das Land verlassen, während er um sein Leben gekämpft habe. Bill fährt fort. Er sei ohne Bewusstsein nach einer schweren OP auf der Intensivstation gelandet. Er habe einen Lungendurchschuss erlitten. Massiven Blutverlust. Er könnte bis an sein Lebensende an den Folgen leiden. Sie gebe ihm ja keine Schuld, dass er wütend sei. Das alles mache sie fertig, gesteht Taylor reumütig. Aber dennoch sage sie nichts, nicht wahr, sagt Bill. So sehr habe es sie dann doch nicht fertig gemacht. Bis sie gehört habe, dass Forrester im Knast säße. Da erst habe sie sich schuldig gefühlt. Nein, nein, wehrt Taylor sich. Ganz und gar nicht. Sie habe ihm nicht mal eine Frage gestellt. Sie habe ihm nicht einmal ins Gesicht geschaut. Sie habe einfach als Richter, Geschworene und Henker gehandelt. Doch nur, weil er ihre Tochter verletzt habe, jammert Taylor. Er habe Steffy nicht verletzt, widerspricht Bill. Aber sie werde Steffy verletzen, wenn sie ins Gefängnis gehen werde. Wenn Steffy herausfände, dass Ridge wegen Taylor im Gefängnis gesessen habe. Und deshalb, weil Liam wegen Taylor glaube, dass er auf seinen Vater geschossen habe. Taylor glaubt es nicht.
Bill stutzt kurz. Dann geht es ihm auf. Liam habe es nicht getan. Er habe nicht versucht ihn zu töten. Liam habe seinen Kopf gestoßen. Und die Folgen seiner Gehirnerschütterung, die haben Liam dazu gebracht zu glauben, dass er seinen eigenen Vater habe erschießen wollen. Und er habe das geglaubt, sagt Bill leicht reuig. Was glaube sie wohl, wie sich das anfühlte, fragt Bill Taylor sauer. Könnte sie sich das vorstellen, fragt er. Könnte sie sich vorstellen, wie es sei, wenn man glaube, dass eigene Kind hasse einen so sehr, dass es versucht habe einen zu ermorden. Aber Liam habe es nicht getan. Es sei Taylor gewesen. Die ganze Zeit über. Es sei schon immer Taylor gewesen.
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Die Tür geht auf und Steffy kommt herein. Sie ist überrascht ihre Mutter zu sehen. Taylor ist erschüttert. Was machte ihre Mutter denn hier, fragt Steffy. Weine die etwa, fragt sie verblüfft. Was sei denn los, fragt Steffy seufzend. Was sei hier los. Jemand solle es ihr sagen. Was gehe hier vor, verlangt Steffy.
     
 17 Brooke möchte wissen, was Taylors Meinung nach denn in jener Nacht passiert sei? Was sie glaube, dass passiert sei? Fragt er. Nein, Taylor wisse, was passiert sei, er habe es ihr erzählt. Steffy und Liam hatte einen Streit, Steffy war aufgebracht und Bill hätte sich eingemischt. Aber Steffy habe doch klar gestellt, dass Bill sie nicht ausgenutzt habe, wendet Brooke ein. Er widerspricht, Bill habe sich von Steffy genommen, was er wollte, was er immer gewollt habe. Sie überlegt, wenn Taylor aber glaube, dass Bill Steffy missbraucht habe … - Das hätte er auch, unterbricht Ridge sie.
Nein, Steffy sage etwas anderes, erinnert sie ihn. Ridge meint, Bill habe Steffy nicht in Ruhe gelassen, als sie im Gästehaus allein sein wollte. Ja, stimmt Brooke ihm zu, Bill hätte Steffy in Ruhe lassen sollen, aber nun würde er das auch tun. Er würde Liam und Steffy die Dinge zwischen sich ausarbeiten lassen. Ridge bringt an, dass Bill Steffy einen Antrag gemacht habe. sie weiß das. Sie würde Bill ja auch nicht verteidigen. Was er getan habe, sei abscheulich – wie er Steffy und Liam auseinander gerissen habe und sich einfach nahm, was er wollte. Danach wäre auch jede weitere Entscheidung Bill falsch gewesen – Ridge ins Gefängnis werfen zu lassen, Wyatt und Katie – Bill sei vollkommen außer Kontrolle gewesen. Aber sie habe damit eigentlich sagen wollen, dass Taylor sehr aufgebracht sein werde, wenn sie glaube, dass Bill ihrer Tochter nachgestellt habe. So wie er auch. Und dann könnte es noch viel schlimmer enden. 
     
 18 Liam kommt in sein Hotelzimmer zurück. Er denkt wieder an seine Erinnerungen von jenem Abend zurück. Steffy hatte ihm versichert, ihn genau zu kennen. Er wäre der Mann, den sie liebe, der Vater ihres Kindes. Er sei es nicht gewesen. Er habe nicht auf seinen Vater geschossen. Liam sieht die Ereignisse wieder vor sich. Etwas scheint ihm eingefallen zu sein, er wirkt nachdenklich. 
     
 19 Steffy verlangt von Bill und ihrer Mutter zu erfahren, was dort vor sich ginge. Sie habe ja nicht mal gewusst, dass ihre Mutter in der Stadt war. Sie hätte eine Nachricht auf ihrem Handy bekommen. Von ihrem Vater? Fragt Taylor. Nein, antwortet ihre Tochter, sondern von der App, die sie für Taylor habe. Warum sei sie da? Taylor erklärt, sie wisse, was Bill ihrer Tochter angetan habe. Ihr Vater habe es ihr erzählt? Fragt Steffy überrascht. Taylor nickt, Ridge habe sie angerufen, als er es herausfand. Nein, nein, sagt Steffy, genau darüber habe sie sich doch Sorgen gemacht.
Ihr Vater läge falsch mit seiner Ansicht über jenen Abend. Taylor beruhigt sie, ihr Vater habe sie nur beschützen wollen, so wie sie auch. Nur das habe sie versucht. Sie habe versucht ihre Tochter und deren Ehe zu schützen. Das entschuldige nicht, was hier passiert sei, stellt Bill fest. Was meine er damit? Fragt Steffy. Was sei passiert? Bill fordert Taylor auf, es Steffy zu sagen. Nein, sagt Steffy, sie müsse ihm unbedingt etwas erzählen. Sie solle mit ihrer Mutter reden, kontert er. Steffy macht es dringlich und fragt ihre Mutter, ob sie mal eben einen Augenblick allein mit Bill sprechen könne. Es täte ihr leid, es wäre nur wirklich privat und dringend. Sie müsse wirklich einmal mit bill reden. Bill entgegnet, dass Taylor nirgendwohin gehen würde. Steffy erzählt ihm, dass sie eben mit Liam zusammen war, er sei sehr aufgebracht. Bill versteht, Liam habe es ihr erzählt. Ja, sagt Steffy, es wäre aber nicht so, wie er denke. Sie bittet ihre Mutter erneut, einen Augenblick unter vier Augen mit Bill sprechen zu können. Nein, erklärt Bill, es gäbe ab jetzt keine Geheimnisse mehr. Alle Karten auf den Tisch! Die Wahrheit habe rauszukommen. Steffy versteht nicht, was das soll. Bill fragt, ob Liam ihr erzählt habe, was passiert sei? Dass er auf seinen Vater geschossen habe? Versucht habe, seinen eigenen Vater mit dessen Waffe umzubringen? Nein, das habe er nicht getan, versichert Steffy ihm, Liam habe nicht auf ihn geschossen. Das habe er wirklich nicht, versichert sie auch ihrer Mutter, sie wisse, dass es sich wirklich verrückt anhöre, aber Liam sei es nicht gewesen. Liam habe nicht auf ihn geschossen, sagt sie Bill. Das sei richtig, bestätigt Taylor, Liam habe nicht auf
20 Bill geschossen. Wie könne Taylor das wissen? Will Bill von Steffy wissen. Steffy sieht erst entsetzt ihn und dann ihre Mutter an. Die nickt, sie wisse, dass Liam nicht auf Bill geschossen habe, weil sie es getan habe. Sie hätte auf Bill geschossen. Was? Fragt Steffy schockiert. Taylor schluchzt, Steffy kann es noch nicht fassen. 21
 

 

Dienstag, 17. April 

 
1 Nein, wehrt Steffy schockiert ab, das könne doch nicht wahr sein! Taylor bittet ihre Tochter, es ihr erklären zu lassen. Nein, antwortet die, warum würde ihre Mutter das tun? Hätte Bill sie dazu gebracht, so verrückte Dinge zu behaupten? Natürlich nicht, streitet der entrüstet ab. Steffy hält ihm vor, genau das würde er doch tun – aus hinterhältigen Gründen Menschen manipulieren. Taylor stimmt ihr zu, Bill habe sehr
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viele verabscheuungswürdige, schreckliche Dinge getan, aber er würde sie nicht zwingen etwas gegen ihren Willen zu sagen. Das wäre doch verrückt, meint Steffy, ihre Mutter würde doch niemals auf jemanden schießen. Ihre Mutter erklärt, sie wäre vor Wut in Rage gewesen und gekommen, um Bill zu konfrontieren. Er habe dann dort gestanden, die Waffe da im Eingangsbereich und sie wäre einfach ausgeflippt. Sie sei ausgeflippt und habe auf ihn geschossen.
     
 3 Liam sieht auf seine Hand, als es an der Tür klopft. Es ist Hope. Sie weiß, was er sagen werde – dass er nicht hungrig sei – aber er könne, das was sie mitgebracht habe einfach zur Seite stellen, bis er dann bereit sei. Liam dankt ihr, das wäre sehr fürsorglich. Sie seufzt, sie habe sich Sorgen um ihn gemacht. Was wäre mit Steffy passiert? Oder etwa nichts? Sie sei sich nicht sicher gewesen, ob er es ihr sagen würde oder
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nicht. Das habe er, antwortet er. Er habe Steffy gesagt, dass er auf seinen Vater geschossen habe. Er würde Steffy so viel schuldig sein. Er hätte Bill umbringen können, beinahe hätte er das getan. Sie könne es auch nicht glauben, sagt sie. Er weiß, dass sie es nicht so gut finde, aber er habe es Steffy sagen müssen. Hope nickt, sie habe so ihre Bedenken gehabt, und das hätte sie immer noch. Er versteht, das wäre wohl angebracht, das verstünde er ja. Aber vorerst wäre Steffy immer noch seine Frau und sei mit seinem Kind schwanger. Sie habe erfahren müssen, wessen er fähig sei.
     
 5 Es sei falsch gewesen, gibt Taylor zu, ganz schrecklich falsch. Steffy glaubt immer noch, nicht richtig zu hören. Doch, es wäre wahr, versichert ihre Mutter ihr, sie habe auf Bill geschossen. Er habe es gewusst? Wirft Steffy Bill vor. Natürlich nicht, kontert der. Er habe es herausgefunden, als ihre verrückte Mutter dort bei ihm aufgetaucht wäre und damit gedroht habe, noch einmal auf ihn zu schießen!
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Was? Fragt Steffy entsetzt. Die klagt, sie wäre außer sich vor Rage gewesen. Wegen dem, was Bill getan habe! Wegen dem, was er ihrer Tochter angetan habe, schreit sie ihn an. Er habe nichts getan, wehrt Bill wütend ab. Steffy schlägt verzweifelt die Hände vors Gesicht, sie brauche mal eben einen Augenblick. Bill will es ganz einfach machen. Ihre Mutter habe versucht ihn umzubringen, nicht Liam. Taylor habe ihm in den Rücken geschossen und ihn ins Krankenhaus gebracht. Sie wisse doch, dass es eigentlich nicht zu ihr passe, klagt Taylor ihrer Tochter. Die begreift, dann habe Liam es nicht getan. Bill bestätigt, Liam habe nicht auf ihn geschossen. Mein Gott, sagt Steffy, das wäre schlimm … Sie habe schon gedacht, sie hätten Liam dazu gebracht. Ihre Mutter habe also auf Bill geschossen? Die nickt.
     
 7 Hope wünschte, sie könne Liam sich so sehen lassen, wie sie ihn sehe. Der schüttelt den Kopf, er habe das Undenkbare getan. Das würde sie ja nicht abstreiten, sagt sie. Wenn er auf seinen Vater geschossen habe, sei das ganz schlimm und falsch. Aber das würde aus ihn keinen anderen Menschen machen. Er möchte wissen, warum sie das täte. Warum würde sie immer noch an ihn glauben? Er würde sich erinnern und immer und immer wieder alles in seinem Kopf durchspielen. Als sein Vater Steffy den Heiratsantrag gemacht habe, wäre der draußen an der Haustür gewesen und
habe durch das verdammte Fenster gesehen. Er hätte eine solche Wut empfunden. Hope versteht, es hätte ihn hart getroffen. Wolle sie es noch mal durchgehen? Fragt er. Es sei kalt gewesen und sehr dunkel. Er wäre gefallen und hätte sich den Kopf angeschlagen. Sein Vater wäre gegangen und er sei aufgestanden und ihm gefolgt. Er wisse es, weil er sich erinnern könne, dort gewesen zu sein. Er wäre in das Haus seines Vaters geschlichen. Bill habe mit dem Rücken zu ihm gestanden, dem Fenster zugewandt. Er sehe in Gedanken seine Hand, nicht die eines anderen. Er habe nach der Waffe gegriffen und dabei seine Schafslederhandschuhe getragen. Er habe die Waffe geladen und den Abzug gedrückt. Und wisse Hope noch etwas? Er habe dabei nichts empfunden! Keine Reue, kein Bedauern. Er wäre einfach gegangen und habe es wieder vergessen. Weil er eine Gehirnerschütterung hatte, meint Hope, deshalb habe er sich nicht erinnern können. Aber in dem Moment, als er es wieder wusste, wäre er doch direkt zu seinem Vater gegangen und hätte ihm die Wahrheit gesagt. Er wäre bereit gewesen, die Konsequenzen zu tragen, weil er dieser ehrenhafte, gute Mensch sei. Ja, meint Liam, sein Vater hätte ihn ins Gefängnis werfen lassen können. Aber das habe er nicht getan, wendet sie ein. Und das sollte ihm etwas sagen. Bill wäre der rachsüchtigste Mensch, den sie könne und doch habe er nicht versucht, Liam ins Gefängnis zu bringen. Sein Vater habe trotzdem versucht, es als Druckmittel gegen ihn zu nutzen, berichtet Liam. Aber das hätte er wohl auch erwarten sollen. Was solle das bedeuten? Will sie wissen. Spiele keine Rolle, wehrt er ab. Er habe etwas Schreckliches getan und versuche nun herauszufinden, wie er damit leben könne. Sie wiederholt, er würde all diese Bilder im Kopf haben, aber wäre er sich sicher, dass es echte Erinnerungen wären? Sie wisse, dass Gehirnerschütterungen das auslösen können, dass man sich Dinge einbilde … - Er unterbricht sie, ihr Glaube an ihn wäre wirklich überwältigend. Und unter den besten Umständen würde er es wahrscheinlich noch nicht einmal schaffen, dem gleich zu kommen. Es gäbe hier keinen Weg. Ihr tut es leid. Sie könne unmöglich glauben, dass ein so gütiger und mitfühlsamer Mensch wie er auf jemanden schießen könnte. Geschweige denn auf seinen Vater.
     
 8 Taylor beteuert, es täte ihr so leid. Sie würde sich selbst gern als einen Menschen sehen, der das Leben wertschätze, aber sie wisse auch nicht, was über sie gekommen war. Es sei so kalt gewesen, sie habe diese Handschuhe getragen … - Schafsleder, weiß Bill. Taylor fährt fort, sie habe nicht hinnehmen können, dass Bill ihre Tochter sexuell missbraucht habe. Nein, wo wäre es doch gar nicht passiert, streitet
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Steffy ab. Taylor weiß, dass Steffy genau das täte, was misshandelte Menschen tun würde. Sie würde Bill verteidigen … - Sie solle aufhören, bittet Steffy. Sie fange an zu schreien, wenn sie es noch mal wieder sage! Sie würde immer und immer wieder den schlimmsten Fehler ihres Lebens durchleben. Ihre Mutter hätte sie doch anrufen können. Sie hätte ihr die Wahrheit gesagt, Bill habe sie nicht missbraucht. Dass habe ihr Vater ihr aber so erzählt, protestiert Taylor. Nein, sagt Steffy, Ridge läge falsch. Was zwischen ihr und Bill vorgefallen war, sei einvernehmlich gewesen. Sie hätte an jenem Abend mit ihm geschlafen. Taylor reagiert entsetzt. Was habe sie nur getan? Es wäre schon in Ordnung, versucht Steffy ihre Mutter zu trösten. Sie schließt sie in die Arme, sie würden das durchstehen. Sie liebe sie. Sie liebe sie auch, antwortet Taylor. Sie klagt, sie wisse nicht, was sie tun würde, wenn jemand Steffy verletzen würde. Die weiß das. Vielleicht brauche sie Hilfe, schlägt sie vor. Sie habe ihre Mutter so lange nicht gesehen. Sie hätte es nicht realisiert. Taylor wendet sich Bill zu. Sie wisse, das es falsch war, was sie getan habe und sie wisse auch, dass es sich erbärmlich anhöre, was sie zu sagen habe. Sie habe ihm beinahe das Leben genommen und habe kein Recht ihn um Gnade anzuflehen, aber er möge sie doch bitte nicht ins Gefängnis schicken. Das würde sie niemals überstehen, das würde sie niemals schaffen. Steffy weiß, dass Bill jetzt sauer wäre.
10 Aber er solle sich ihre Mutter doch nur mal ansehen, wie zerbrechlich sie sei. Sie wäre nicht mehr bei sich gewesen, als sie die Waffe nahm und den Abzug gedrückt habe. Sie würde normalerweise so etwas niemals tun, sie würde den Menschen doch helfen. Solle er ihr das etwa einfach durchgehen lassen? Will Bill verärgert wissen. Versuchten Mord? Genau darum würde sie ihn bitten, erklärt Steffy. 11
     
 12 Liam berichtet, Steffy habe genau das gleiche gesagt, dass er es nicht getan habe könne, dass er nicht dazu in der Lage wäre. Das wäre er auch nicht, versichert Hope ihm. Warum dann könne er sich daran erinnern? Fragt Liam. Die Waffe, im Haus seines Vaters gewesen zu sein, zuzusehen, wie er zusammen gebrochen war, als hätte man ihm die Luft entzogen. Wenn er so etwas tun könne, wenn er auf jemanden
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schießen könne und einfach fortgehe und es vergesse, wisse sie, was das über ihn sage? Dass er ein Monster sei! sie will etwas einwenden, aber er lässt sie nicht zu Wort kommen. Sie solle ihn nicht verteidigen, er wäre ein Krimineller. Er hätte einen versuchten Mord begangen. Und wahrscheinlich sollte er sich einfach selber stellen. Sie kontert, sie hätte das doch schon einmal gesagt, sie habe gesehen, was Steffys und Bills Betrug ihm angetan hätten. Er wäre an dem Abend nicht mehr er selber gewesen. Was, wenn doch? Will er wissen. Was, wenn der Kerl sein echtes Ich wäre und dies alles nur Schein? Hope habe doch seinen Vater gesehen. Im Krankenhaus, am Beatmungsgerät, mit schrecklichen Schmerzen. Er habe seinem Vater das angetan. Wer wisse denn noch, was ihn das nächste Mal austicken lasse? Ein Kind, was nicht aufhöre zu schreien? Niemals, versichert sie ihm, er könnte doch niemals einem Kind wehtun. Das wisse sie doch gar nicht, hält er ihr vor. Er hätte Steffy gesagt, sie solle sich von ihm fernhalten und das sage er ihr auch. Sie habe keine Angst vor ihm, versichert sie ihm. Er wäre jetzt durcheinander und mit gutem Grund. Aber sie sei es nicht. Was passiert wäre, würde ihn als Menschen nicht ändern. Die Umstände hätten ihn dazu gebracht und das dürfe er nicht vergessen! Sie liebe ihn und werde immer zu ihm stehen, egal was passiere. Er glaubt, er verdiene weder ihr Freundschaft, noch ihre Liebe. Sie seufzt, sie werde ihn immer lieben. Er dankt für ihr Kommen, aber glaubt, sie sollte nun mal lieber gehen. Wäre er sicher? Fragt sie. Er will sich mit dem Fremden in sich zusammen setzen und herausbekommen, wie sie nebeneinander existieren könnten. Dieser Fremde würde ihn bis ans Ende seines Lebens begleiten.
     
 14 Steffy stellt fest, dass offensichtlich etwas in ihrer Mutter zerbrochen sei, dass sie so habe handeln lassen. Sie brauche Hilfe, sie würde das Gefängnis nicht überleben. Sie hätte versucht ihn umzubringen, kontert Bill wütend. Taylor habe den Preis zu zahlen! Sie wäre aber nicht bei sich gewesen, wendet Steffy ein. Und es wäre ihrer beider Fehler gewesen, sie hätten das getan.
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Sie habe bereits Liam verloren, sie würde nun nicht auch noch ihre Mutter darüber verlieren! Sie habe ihm in den Rücken geschossen, knurrt Bill, er wäre fast gestorben. Er wäre deswegen immer noch gesundheitlich eingeschränkt und wisse nicht wie lange noch. Und ja, ihre Mutter brauche Hilfe. Und er hoffe, die würde sie auch bekommen. Im Gefängnis! Nein, bitte nicht, jammert Taylor. Sie verspreche auch, das niemals wieder zu tun. Aber er möge sie doch bitte nicht ins Gefängnis schicken. Das würde sie niemals überleben. Steffy mahnt, sie würden hier über ihre Mutter reden! Sie könne nicht zusehen, wie man sie in Handschellen abführe. Es würde sie zerstören. Bill will sie nicht verletzen, aber Steffy kenne ihn doch. Sie wisse, was für ein Mensch er sei. Wenn jemand in angreife, schlage er doppelt zurück! Steffy wendet ein, dass ihre Mutter doch keine einfache Kriminelle sei. Sie hätte den Verstand verloren als sie dachte, er hätte sie missbraucht. Sie realisiere das jetzt doch. Sie würde nichts tun, um ihn oder sonst jemand zu verletzen. Und noch wichtiger – sein Sohn habe nicht auf ihn geschossen. Bill sollte erleichtert sein. Sie müsse es ihn wissen lassen, sie müsse es Liam sagen. Bill bestätigt, sie sollte es ihn wissen lassen. Die Frage wäre nur, was würde sie ihm sagen? Steffy weiß es nicht. Ein Fremder? Sie habe keine Ahnung, er solle nur bitte nicht ihre Mutter belasten. In Ordnung, willigt er ein, er würde das für sie machen. Er würde weiterhin bei der Geschichte bleiben, die er der Polizei erzählt habe. Er habe nicht sehen können, wer an dem Abend auf ihn geschossen habe. Meine er das im Ernst? Fragt Steffy. Er bestätigt es. Taylor dankt ihm erleichtert. Vorerst, schränkt Bill ein. Auch Steffy dankt ihm. Sie schließt ihre Mutter in die Arme und versucht sie zu trösten. Steffy geht.
     
 16 Taylor bemerkt, dass sie so viele Jahre in diesem Haus gelebt und ihre Kinder dort großgezogen habe. Es habe so viel Liebe in diesem Haus gegeben. Sie wolle, dass es dort nie wieder Gewalt gäbe. Bill kann es immer noch nicht fassen, Liam habe nicht auf ihn geschossen. Dies wäre offensichtlich ganz fremd für sie alle. Er wäre sich nicht sicher, was für eine Etikette es für eine solche Situation gäbe.
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Könne er Taylor ein Glas Wasser anbieten? Die hätte nichts dagegen. Er bemerkt, dass sie etwas zittrig sei. Wäre sie mit dem Auto gefahren? Könne er ihr ein Taxi bestellen? Sie stammelt, sie müsse sich einen Augenblick hinsetzen. Bill bemerkt, er hätte niemals gedacht, dass sie so etwas tun würde. Sie seufzt, sie hätte das nicht geplant, das könne er doch bestimmt verstehen. Er habe auch Kinder und würde alles tun, um sie zu schützen. Es habe auch sein Gutes, stellt er fest. Er wisse nun ohne Zweifel, dass Liam nicht versucht habe, ihn umzubringen. Sie stimmt ihm zu, Steffy würde Liam jetzt bestimmt auch schon Mut zusprechen. Er hält das für gut, denn Liam wäre schwer mitgenommen von dem Gedanken, dass er auf seinen Vater geschossen habe. Es hätte ihn in eine ganz neue Identitätskrise gebracht und er wäre froh, dass das nun ein Ende habe. Sie bemerkt, dass er Liam offensichtlich sehr liebe. Er kontert, es würde sie wohl nicht überraschen, dass Beziehungen für ihn etwas sehr Kompliziertes wären. Aber er liebe seinen Sohn und er würde für ihn zur Hölle und zurückgehen, auch wenn der das nicht glaube. Sie mahnt, er müsse doch realisieren, wie sehr sein Verhalten Liam verwirren würde. Er hält es nicht gerade für eine gute Idee, wenn sie ihn jetzt psychoanalysieren wolle. Er habe ihr ein Glas Wasser angeboten. Warum würden sie es nicht dabei belassen? Sie seufzt, es wäre nicht gerade einfach ihn zu mögen, aber sie würde ihm für immer dankbar sein. Sie wisse, dass er sie habe verhaften und ins Gefängnis werfen können. Er habe ihr buchstäblich das Leben gerettet und sie würde ihm alles schulden. Er entgegnet, er habe es für ihre Tochter getan.
     
 18 Steffy klopft ungeduldig an Liams Hoteltür. Er öffnet sie. Sie dankt ihm, dass er sich zu einem Besuch von ihr bereit erklärt habe. Sie habe gesagt, es wäre wichtig? Erinnert er sie. Ja, sehr, bestätigt sie, es würde ein Leben verändern. Wessen Leben? Erkundigt er sich. Dann gibt er zu, dass Hope bei ihm war und Essen mitgebracht habe. Hope wisse, dass er ihr erzählt habe, dass er auf seinen Vater geschossen habe. Das wäre nicht wahr, wehrt sie ab. Er versteht, was sie da mache. Sie versuche, den Glauben an ihn nicht zu verlieren und ihn weiterhin zu unterstützen.
Sie versucht etwas zu sagen, aber er unterbricht sie. Im Moment wäre das für ihn nicht sehr hilfreich. Er müsse mit dem zurechtkommen, was er getan habe und die Verantwortung für den Menschen übernehmen, der aus ihm geworden sei – gewalttätig, gefährlich und unberechenbar. Er wäre nichts davon, versichert sie ihm. Wie würde sie es dann nennen, dass er versucht habe seinen Vater umzubringen? Will er wissen. Das stimme nicht, bekräftigt sie. Sie habe doch die Nachricht bekommen, dass ihre Mutter wieder in der Stadt wäre. Sie sei drüben bei seinem Vater gewesen. Was? Fragt er überrascht. Sie erzählt weiter, ihre Mutter wäre drüben bei seinem Vater gewesen und habe gehört, was passiert sei. Sie hätte es von seinem Vater gehört, sie wirklich aufgebracht gewesen und dann hätten sie über die Ereignisse im Gästehaus gesprochen und auch über den Schuss auf Bill. Ihre Mutter habe seinen Vater realisieren lassen, was sie schon die ganze Zeit gesagt habe – Liam wäre es nicht gewesen. Liam würde ihr das wirklich gern glauben. Bill habe es bestätigt, versichert sie ihm.
 19 Bill wisse genau, dass Liam es nicht wahr. Das sei eine Tatsache. Er könne sich aber doch immer noch daran erinnern, wendet Liam ein. Nein, da läge er falsch, meint sie. Er würde sich grundlos verrückt machen. Er hätte auf niemanden schießen können und er müsse aufhören, sich selber zu quälen. Er hätte nicht auf seinen Vater geschossen.  20
 

 

Mittwoch, 18. April 

 
1 Sein Vater habe das gesagt? Erkundigt Liam sich skeptisch. Steffy bestätigt das. Liam bemerkt, Bill würde seine Geschichte dann also wieder ändern. Er habe niemals eine Geschichte gehabt, meint Steffy, zumindest nicht über Liam. Zuerst habe er aber gesagt, Ridge hätte auf ihn geschossen, wendet Liam ein. Steffy nickt, das habe er auch geglaubt. Aber manchmal würde mal etwas falsch interpretieren.
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Warum verteidige sie seinen Vater? Will er wissen Sie erklärt, er habe Bill eine andere Geschichte erzählt und wäre sehr überzeugend gewesen. Ja, weil er wisse, was er getan habe, antwortet er. Wie denn? Fragt sie. Sie wäre die einzige Person, die ihn an jenem Abend gesehen habe. Er hätte nicht ausgesehen wie ein Mann, der gerade auf seinen Vater geschossen habe. Sie würde es nun mal laufen, sagt er, er würde einen Blackout haben, alles vergessen und sich dann wieder erinnern. Das letzte Mal hätte er doch … - wie hätten die Ärzte es noch mal genannt? Eine leichte traumatisch Kopfverletzung, anwortet sie. Eine leicht traumatisch Kopfverletzung wiederholt er, da hätte er sich nicht mal an ihren Namen erinnern können. Er hatte damals auch geglaubt, dass seine Entführerin seine Frau war, erinnert sie ihn, und das stimmte auch nicht. Ebenso wie jetzt, da er sich selbst bezichtige.
     
 3 Bill gießt sich einen Drink ein. Taylor fragt, ob er das wirklich für eine so gute Idee halte. Als wenn gerade sie ihm Vorhaltungen machen könnte, kontert er. Sie nimmt ja nur an, dass seine Ärztin ihm Schmerzmittel verordnet habe. Aber er nehme sie nicht, erklärt er. Es gefalle ihm Schmerzen zu haben, da fühle er sich lebendig. Sie könne das doch verstehen, oder? Sie sehe so aus, als könne sie auch einen
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Drink gebrauchen. Sie schüttelt den Kopf, sie habe schon seit Jahren kein Verlangen mehr nach einem Drink gehabt. Da würde sie sich wohl wünschen, eine bessere Schützin gewesen zu sein, oder? Fragt er. Erinnere sie sich noch an den Film …, er habe gerade den Titel vergessen, aber der Hauptcharakter hatte eine seltene Krankheit und hätte darum Medizin studiert, um für sich selber Heilung zu finden. Kaum, antwortet sie. Das wäre sie selber, findet er. Nun würde sie Hilfe brauchen. Und die würde sie sich gern auch holen, antwortet sie, wenn er sie lassen. Das läge nicht wirklich an ihm, kontert er. Er habe Steffy gesagt, dass er das tun würde, erinnert sie ihn. Er habe Steffy gesagt, dass er nicht erzählen würde, dass sie auf ihn geschossen habe. Würde er sein Versprechen halten? Er glaubt nicht, dass er das so gesagt habe. Sie bemerkt, dass er es wirklich genieße, die Menschen in der Hand zu halten, oder? Was wäre mit der Dankbarkeit, die sie ihm eben noch gezeigt habe, als Steffy noch da war? Naja, bemerkt sie, er wäre ja auch nicht mehr so großzügig, wie er es noch war, als Steffy da war. Habe er die Polizei angerufen? Fragt er. Sie seufzt, sie könne einfach nicht ins Gefängnis. Er möge bitte ehrlich mit ihr sein, das wäre sie doch auch gewesen. Müsse sie damit rechnen, dass man sie anklage? Dass sie auf ihn geschossen habe, fragt er. Das würde er für sich behalten. Sie dankt ihm. Vorerst, schränkt er selbstzufrieden ein.
     
 5 Liam weiß ja, wie sehr Steffy sich wünsche, dass er es nicht getan habe, aber er wäre es gewesen. Sie würde das nicht denken, wendet sie ein, sie würde es wissen. Sie kann nicht fassen, dass sie an ihn glaube, obwohl die Beweise was anderes sagen würde. Sein Vater wisse es auch, versichert sie ihm. Klar, das würde Bill ihr erzählen, meint er. Sie schlägt vor, Bill doch anzurufen, gleich sofort. Bill würde es ihm selber sagen. Er könne sich aber daran erinnern, beharrt Liam. Wie könne er sich an etwas erinnern, dass nicht passiert war? Nein, das würd er nicht, beruhigt sie ihn.
Er hätte sich sehr schlimm verletzt und vielleicht habe er für ein paar Stunden alles durcheinander bekommen. Er wisse nicht mehr, was real war. Er solle bitte seinen Vater anrufen, der würde es ihm bestätigen. Liam glaube das nicht. Würde er ihr etwas nicht glauben? Fragt sie. Nein, es läge ja nicht an ihr, sagt er. Bill wisse nur, was sie hören wolle. Sie versichert ihm, er habe nicht auf seinen Vater geschossen, Bill wisse das. Sie wage zu bezweifeln, dass Liam überhaupt dort bei seinem Vater im Haus war. Sie würde es ihm doch nicht sagen, wenn es nicht stimmen würde. Bill aber schon, wendet er ein, Bill würde es behaupten. Er würde für sie alles sagen.
     
 7 Vorerst, wiederholt Taylor. Ja, nickt er, das habe er gesagt. Was wäre sein Preis für sein Schweigen? Fragt sie. Sie wäre sich sicher, dass er einen habe. Sollte nicht er die Bedingungen stellen? Fragt er. Er könnte natürlich die Sicherheitsleute verstärken, aber das würde keine Kugel abhalten. Woher solle er wissen, dass Taylor nicht noch mal ausflippe und zurückkomme, um den Job zu beenden?  8
Sie stöhnt, sie wisse, dass es falsch war und es täte ihr aufrichtig leid. Sie wünschte nur, es würde ihm auch leid tun, was er Steffy und ihrer Ehe angetan habe. Mit Steffy, korrigiert er sie streng. Er habe es zusammen mit Steffy getan und nicht ihr angetan. Sie und Ridge müssten mal aufhören, Steffy als Opfer darzustellen. Taylor habe es doch selber aus Steffys Mund gehört, sie hätte bereitwillig mitgemacht. Sie habe nicht gesagt „bereitwillig“, kontert sie. Einvernehmlich, erinnert er. Sie kann nicht mal verstehen, wie Einvernehmlichkeit mit einem so mächtigen Mann möglich war, der seinen Status als vertrauter Schwiegervater ausgenutzt habe, um Steffys Abwehr zu brechen. Steffy sehe es zum Glück nicht so, stellt er fest. Sie seufzt, das wäre ja auch keine Überraschung. Opfer sexuellen Missbrauchs würden sich immer selber die Schuld geben. Der eigene Wille würde für Steffy ja wohl nicht existieren, bemerkt er, Taylor wisse offensichtlich genau über das Leben ihrer Tochter Bescheid. Sie nenne es nur beim Namen, kontert Taylor. Sie habe doch nichts erkannt, meint er. Sie will ihm einen Vorschlag machen. Sie würde verschwinden und er habe nichts mehr von ihr zu befürchten. Im Gegenzug würde er sich dann von Steffy fernhalten. Er hält ihr vor, dass sie eine Kriminelle sei, sie habe keine Bedingungen zu stellen! Sie seufzt, Steffy würde niemals wieder wollen, dass er sich noch einmal in ihre Ehe einmische. Im Moment scheine sie keine zu haben, kontert er. Er wolle sie immer noch, oder? Realisiert sie.
     
 9 Steffy berichtet, Bill habe schon gewusst, dass Liam die Waffe nicht angefasst habe, als sie bei ihm ankam. Ach wirklich? Fragt Liam. Warum habe sein Vater ihm dann nichts davon erzählt? Das wolle er wohl, erzählt sie, aber er sei nicht allein gewesen. Ja, ihre Mutter, sagt er. Was habe die bei seinem Vater gewollt? Taylor habe mit Bill sprechen wollen, weicht sie aus. Er würde gern wissen, ob Taylor etwas
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getan habe, um Bills Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Sie glaubt schon, Bill habe auf jeden Fall realisiert, dass es nicht Liam war. Er habe eine Person gesehen, aber nur verschwommen und die Lichter wären immer wieder an und aus gegangen. Er wäre es nicht gewesen. Warum könne er es ihr nicht einfach glauben? Wie könne er nicht an etwas glauben, was er mit seinen eigenen Augen gesehen habe? Fragt er. Sie meint, er habe so oft davon gehört und auch die Polizeiberichte gelesen. Vielleicht habe er einfach nur geglaubt, er müsse es gewesen sein. Er wäre gefallen und hätte sich den Kopf verletzt. Könne er sich daran erinnern, wie er wieder zu sich kam oder wo er gefallen war? Er bejaht das. Sie fragt weiter, wäre es draußen vor dem Haus gewesen? Er bestätigt auch das. Und er habe gesehen, wie Bill ihr einen Antrag gemacht habe? Fragt sie nun. Ja, antwortet er, sein Vater wäre auf ein Knie gegangen. Und er wisse auch, wo sie gestanden habe, erkundigt sie sich. Er nickt, beim Tisch. Dann was? Möchte sie wissen. Er wäre weggegangen, erzählt er, dann sei er gestolpert und hätte sich dann Kopf angestoßen. Dann was? Fragt sie. Er habe seinen Vater gehen sehen, meint er, und da wäre er auch zu seinem Auto gegangen. Er hatte sein Auto in der Nebenstraße geparkt und wäre seinem Vater dann zu dessen Haus gefolgt. Habe er ihn auf der Straße gesehen? Fragt sie. Er ist sich sicher, dass er Bills Scheinwerfer sehen konnte. Er wäre über die Gartenmauer gesprungen. Ach ja, ihm falle ein, dass er gedacht habe, es wäre so still. Deshalb hätte er sich Sorgen gemacht, dass sein Vater ihn hören würde. Nein, korrigiert sie ihn, an jenem Abend habe es doch einen Sturm gegeben. Ganze Bäume wären entwurzelt worden. Ach ja, erinnert er sich nun auch. Sie erklärt, er hätte sich angehört, als würde draußen ein ganzer Güterzug vorbeirauschen. Er gibt er Recht. Sie fragt weiter, wie wäre er also ohne Schlüssel bei Bill ins Haus gekommen? Er überlegt, dann fällt ihm ein, dass er doch einen Schlüssel habe. Er greift nach seinem Schlüsselbund und will ihn heraussuchen. Er zögert. Steffy erinnert ihn daran, dass er Bill dessen Schlüssel zurückgegeben habe. Er hätte ihn in einen Umschlag gesteckt und ihm zugeschickt. Er erinnert sich wieder. Dann meint er, bestimmt hätte die Haushälterin Fiona ihn reingelassen. Nein, antwortet sie, Fiona war an dem Abend nicht da. Katie hätte Bill gefunden. Vielleicht wäre die Tür ja auch unverschlossen gewesen, überlegt er weiter. Er wisse es auch nicht. Sie weist ihn darauf hin, dafür dass er sich so sicher wäre, gäbe es da ganz schön viele Unstimmigkeiten. Was wäre denn mit der Waffe? Fragt Liam. Außerdem habe er wieder vor Augen, wie Bill mit dem Rücken zu ihm stand. Sie versichert ihm, es wäre wirklich nicht er gewesen.
     
 11 Taylor erklärt, zuerst einmal wäre sie eine Mutter. Das wäre erschreckend, sagt Bill. Warum lasse sie ihre erwachsene Tochter nicht ihre eigenen Entscheidungen treffen, anstatt zu versuchen ihr Leben zu leben? Steffy habe ihre Entscheidung doch schon getroffen, hält Taylor ihm vor, und sie habe sich nicht für ihn entschieden. Bill sei vielleicht ein genialer Manipulator, aber sie würde für die Selbständigkeit ihrer
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Tochter kämpfen. Er mahnt, sie würde wohl vergessen, wie einfach es wäre, ihr das unmöglich zu machen. Nur ein Anruf bei Baker. Habe sie schon gehört, dass er befördert wurde? Sie kontert, wolle er sie wirklich so zurück gewinnen? Indem er ihre Tochter isoliere? In ihren Augen wäre er vielleicht abscheulich, erklärt er, aber nicht in den Augen ihrer Tochter. Taylor hätte ja nicht miterlebt, wie sie sich wieder nahe gekommen wären. Steffy sei die Ehefrau seines Sohnes, wirft sie ihm entrüstet vor. Er bestätigt das. Glaube sie etwa, sie wäre die einzige, die unter Druck stünde und die etwas Undenkbares tun könne? Er hätte ihrer Tochter nicht die Autonomie genommen, tatsächlich habe er sie ihr sogar wieder gegeben. Indem er ihre Ehe zerstört habe? Klagt sie. Er kontert, als Taylor damals Steffy von ihm isoliert habe, hätte sie Steffy auch vor sich selber isoliert, vor dem, wer sie sei und was sie wolle. Sie hätte versucht Steffy ein angebrachteres Leben mit Liam zu verkaufen. Er selber allerdings ja auch. Aber nicht jeder komme mit dem Angebrachten zurecht. Steffy hätte sich in jener Nacht für ihn entschieden, als niemand zugesehen habe. Sie hätte sich wieder für ihn entschieden. Dieses Mal sei er frei. Wenn Liam Steffy nicht wolle … – er schon. Er liebe ihre Tochter. Taylor schüttelt missmutig den Kopf.
     
 13 Steffy meint, was Liam von draußen gesehen habe, dass sie beim Tisch gestanden und Bill ihr einen Antrag gemacht habe, das könne sie bestätigen. Den Rest aber nicht. Aber es habe sich doch so echt angefühlt, wendet er ein. Sie weiß das, aber was er erinnere, könne nicht an jenem Abend in Bills Haus stattgefunden habe und auch an keinem anderen Abend. Die Details würden einfach nicht übereinstimmen. Moment einmal, überlegt er. Wenn sie Recht habe und er nichts zum Haus seines Vaters gefahren wäre, wo wäre dann die Zeit geblieben?
Vielleicht wäre er bewusstlos geworden, antwortet sie. Vielleicht habe er da draußen gelegen oder er wäre ins Auto gegangen. Vielleicht würden sie das niemals erfahren, aber er habe nicht auf seinen Vater geschossen. Ok, räumt er ein, aber falls er wirklich einen Blackout hatte, wer würde denn sagen, dass er nicht … - Sie unterbricht ihn, er habe eine Gehirnerschütterung gehabt und sei verletzt gewesen. Er habe sich nicht in einen anderen Menschen verwandelt. Was, wenn sein Vater sich nicht mehr richtig erinnern würde? Fragt er. Oder was, wenn er ihn einfach vom Haken lassen wolle? Nein, sagt sie, das würde Bill nicht tun. Er solle seinen Vater anrufen, der könne es ihm sagen. Bill wisse nun, dass er es nicht gewesen war. Er wisse nun, was sie schon immer wusste. Er vermutet, dann müsse er wohl mal mit seinem Vater sprechen. Er dankt ihr gerührt. Sie versichert ihm, sie würde immer an ihn glauben. Selbst wenn er das selber nicht mehr könne. Sie umarmt ihn tröstend.
     
 14 Kurz darauf kommt Steffy nach Hause und reagiert überrascht, ihre Mutter im Wohnzimmer anzutreffen. Taylor erklärt, dass Bill ihr einen Schlüssel gegeben habe. Ja, gibt Steffy zu, Bill gehöre das Haus und er habe viele Schlüssel. Wäre ihre Tochter sauer auf sie? Fragt Taylor. Sie würde ihr ja keine Vorwürfe machen, wenn es so wäre. Nein, wehrt Steffy ab. Sie wisse nur einfach nicht mehr, wer sie sei.
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Habe sie mit Liam gesprochen? Erkundigt ihre Mutter sich. Ja, bestätigt Steffy, und sie habe den Namen ihrer Mutter nicht erwähnt. Taylor wollte nur vorbeikommen, um ihr zu danken und sich von ihr verabschieden, bevor sie wieder ginge. Nein, protestiert Steffy, sie solle bleiben. Taylor bricht sie Stimme, sie habe für einen Tag schon genug von ihrer Tochter verlangt. Wo wolle sie hin? Fragt Steffy. Taylor hält es für das Beste, wenn Steffy es gar nicht wüsste. Die will das nicht hören. Taylor erklärt, sie würde erst mal für eine ganze Weile untertauchen. Steffy ist sich sicher, dass Bill seine Meinung nicht ändern werde. Er würde sein Wort halten. Falls Bill das täte, dann nicht ihr zuliebe, stellt Taylor fest. Habe er das gesagt? Fragt Steffy. Nicht ganz so direkt, gibt Taylor zu. Aber Bill wäre in Steffy verliebt. Und er sei der Vater ihres Ehemannes! Steffy seufzt, das wisse sie doch. Was wolle sie nun dagegen unternehmen? Möchte Taylor aufgebracht wissen.
     
 16 Liam kommt zu Bill ins Haus. Er merkt an, Darrell am Tor habe ihm gesagt, dass sein Vater ihn erwarte. Stimmt, bestätigt Bill. Keine eingebildeten Einbrüche. Er sei dort hereingekommen, als gehöre er zur Familie, denn genau so würde es auch sein. Habe er mit Steffy gesprochen? Liam bestätigt das. Bill meint, dann habe er wohl auch verstanden, dass es nicht so passiert war, wie er es sich vorgestellt
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habe. Sein Vater hätte mit dem Rücken zur Tür gestanden, wendet Liam ein. Er habe doch gar nicht sehen können, wer auf ihn geschossen habe. Er sei es nicht gewesen, versichert Bill ihm erneut. Wie könne er das wissen? Fragt Liam. Bill fragt, ob Liam wisse, was er wirklich gehasst habe. Den Gedanken, dass er seinen Sohn so sehr verletzt habe, dass er ihn dazu gebracht hätte, etwas zu tun, was ganz dessen Natur widerspreche. Er und Steffy schienen sich da so sicher zu sein, sagt Liam. Das wäre er auch, sagt Bill. Was habe er denn da im Kopf gehabt? Fragt Liam. Warum sehe er immer wieder diese Bilder vor sich, wie er die Waffe gehalten habe und von Bill, wie er dort am Fenster stand? Bill weiß nicht, wie er das erklären soll. Vielleicht habe er es ja einfach zu oft gehört. Habe er denn noch niemals eine Rachefantasie gehabt? Naja, für alles gäbe es ein erstes Mal. Vielleicht habe er seinem Vater den Tod gewünscht und als er ihn dann tatsächlich so im Krankenhausbett liegen sah, wie er um sein Leben kämpfte, da hätte er sich schuldig gefühlt. Das hätte er niemals gewollt, sagt Liam. Nicht mal an seinem schlimmsten Tag, das hätte er niemals gewollt, schwört Liam. Das habe er wohl irgendwie auch gewusst, stellt Bill fest. Oder er hätte es wissen sollen. Liam erzählt, er habe einen Verlust empfunden, als wäre es seine Schuld gewesen. Er hätte seinen Vater gehasst. Er hatte ihm gesagt, dass es zwischen ihnen vorbei sei. Und als es dann aussah, als könnte es wirklich das Ende sein …. – Er habe es nicht getan, versichert Bill ihn. Liam würde das gern glauben. Er würde es so gern glauben. Bill wendet ein, dass er Liam fragen könnte, ob er ihn jemals angelogen habe. Aber sie beide wüssten ja, wie das ausginge.
18 Also stattdessen würde er ihm feierlich schwören bei dessen ungeborenem Kind schwören – seinem Enkelkind – dass Liam nicht auf ihn geschossen habe. Er legt den Arm auf die Schulter seines Sohnes. Er sei es nicht gewesen? Fragt Liam noch mal nach. Nein, bestätigt sein Vater. Er sei es nicht gewesen, wiederholt Liam erleichtert, ihm kommen die Tränen. 19
 

 

Donnerstag, 19. April 

 
1 Bill sagt zu Liam, dass er es nicht gewesen sei. Er sei nicht derjenige gewesen, der auf ihn geschossen habe. Liam fragt stotternd, ob Bill sich da völlig sicher sei. Bill wiederholt, dass Liam es nicht gewesen sei. Also, fragt Liam, sei alles was Steffy gesagt habe richtig gewesen. Es sei jemand anderes gewesen. Steffy habe Recht gehabt, sagt Bill. Liam hätte es nicht getan. Die ganze Zeit habe er gedacht, dass er es
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gewesen sei, der versucht habe Bill zu erschießen. Aber wenn er es nicht gewesen sei, so Liam, wer sei es denn dann gewesen.
     
 3 Steffy redet mit ihrer Mutter. Sie könne noch immer nicht fassen, dass Taylor auf Bill geschossen habe. Sie hätte es nie für möglich gehalten, dass ihre Mutter es gewesen sein könnte. Es täte ihr so Leid, erwidert Taylor. Sie verstehe es einfach nicht, fragt Steffy. Wie habe ihre Mutter auf Bill schießen können. Wie habe sie nur so etwas tun können, wundert Steffy sich weiter. Sie habe ja keine Entschuldigung, gibt
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Taylor zu. Steffy seufzt. Also gut, sagt sie. Was werden sie nun tun. Bill habe gesagt, dass er nichts sagen werde, erinnert Taylor ihre Tochter. Das wüsste sie, entgegnet Steffy. Wenn Bill sein Wort halte, dann würde er es sicher nicht ihretwegen tun, weiß Taylor. Bill täte es allein für Steffy. Der Mann ihres Ehemannes sei in sie verliebt, erklärt Taylor Steffy die Welt.
     
 5 Maya gefällt es sehr, welche Bedeutung die Kollektion habe. Es gehe nicht nur allein um die Mode. Es gehe darum etwas der Gesellschaft zurückzugeben. Es gehe darum Frauen zu unterstützen und die Umwelt zu bewahren. Es gehe um Mitgefühl und um umfassend zu sein. Das sei wirklich eine Inspiration, sagt Maya zu Hope. Stimmt gibt Hope zu. Es sei schon beim ersten Mal unglaublich lohnend gewesen. Und sie sei einfach froh, dass sie die Gelegenheit bekäme sie wieder an den Start zu bringen. Sie könne sich nicht mehr als jetzt freuen, bei so etwas kraftvollem und gutem dabei zu
sein, sagt Maya. Nun sie könnte es nicht ohne Maya tun, sagt Hope. Und sie hätten ein tolles Team. Ja, wirft Maya ein. Sie habe gehört, dass Liam vielleicht mit helfen wolle. Sei das immer noch ein Thema, fragt Maya Hope.
Sie wüsste ja, dass die Situation zwischen Liam und Steffy ziemlich kompliziert sei, wechselt Maya ein wenig das Thema. Aber auch Hope und Liam seien ja einmal verheiratet gewesen, erinnert Maya Hope. Sie seien einander ja nahe. Und sie hätten viel durchgemacht, weiß Maya auch noch. Sie könne auch sehen, dass Hope Liam noch immer gerne habe. Außerdem könne sie sich vorstellen, was Liam gerade durchmache. Sein Vater sei angeschossen worden. Und als sei das noch nicht schlimm genug, schließt Maya. Man wüsste immer noch nicht, wer der Schütze gewesen sei.
     
 6 Steffy fasst zusammen, dass sie und ihre Mutter und Bill die einzigen seien, die wüssten, dass Taylor geschossen habe. Und sie werde alles daran setzen, dass es auch so bliebe, sagt Steffy. Sie hasse es Steffy in so eine Situation gebracht zu haben, gibt Taylor zu. Sie sorge sich um ihre Mutter. Sie glaubt, fährt Steffy fort, dass ihre Mutter vielleicht Hilfe gebrauchen könnte. Sie werde sich darum kümmern, verspricht Taylor. Sie wolle nur sicher gehen, dass Bill sich von Steffy fernhalte. Steffy gefällt das gar nicht. Nein, widerspricht Taylor. Sie habe Bill das schon gesagt. Sie wüsste, dass es
riskant gewesen sei. Aber es sei ihr egal. Und Steffy müsse sich von Bill ebenfalls fernhalte. Sie dürfe nicht einmal annähernd Bill nahe kommen. Sie wolle Bill nicht, macht Steffy deutlich. Sie wolle Liam. Sie wolle, dass sie wieder eine Familie werden. Sie wolle ihre kleine Tochter nicht ohne Liam aufziehen.
     
 7 Die ganze Zeit habe er sich selbst gemartert, sagt Liam. Steffy habe es ja immer gesagt. Aber er glaube wohl, dass er es von Bill habe hören müssen, fährt er fort. Er müsse es noch immer sacken lassen, sagt Liam. Vielleicht sei er bald auch wieder in der Lage durchatmen zu können. Gut, sagt Bill. Bill habe ihm aber immer noch nicht gesagt, was geschehen sei. Zuerst habe Bill ja gedacht, dass es Ridge gewesen sei. Er habe nicht gelogen, verteidigt Bill sich. Er habe gedacht, dass es Ridge gewesen sei. Er sei sich sogar sicher gewesen. Er habe Ridge nicht reingelegt. Was habe sich
denn geändert, fragt Liam neugierig. Liams Beschreibung was geschehen sei, sei so lebendig und detailliert gewesen, dass er Liam geglaubt habe. Aber als er nach Hause gekommen sei und er wieder in dieser Umgebung gewesen sei, da sei ihm klar geworden, dass Liam es habe nicht sein können. Es müsse jemand anderes gewesen sein, antwortet Bill. Bill wüsste, wer es gewesen sei, nicht wahr, stellt Liam fest.
     
 8 Es sei Wahnsinn zu wissen, dass der Schütze noch immer da draußen frei herumlaufe, sagt Maya. Habe Liam Hope vielleicht eine Andeutung gemacht, wer es sein könnte, fragt Maya. Ein alter verärgerter Geschäftspartner Bills oder ein alter Feind. Nein, sagt Hope. Sie hätten nicht gerade viele Hinweise, erzählt Hope. Es täte ihr Leid, dass sie vom Thema abgekommen sei, sagt Maya. Aber sie könne einfach nicht
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aufhören sich diese Dinge zu fragen. Das sei schon in Ordnung, sagt Hope. Sie hätten hier ja schon einiges zu tun, sagt Hope. Und sie werde sich in der nächsten Woche mit weiteren Wohltätigkeitsvereinen treffen. Und dann werde sie alle darüber informieren, wo man stünde. Maya findet das großartig. Sie würde nur zu gerne hören, wie die Sache voran käme. Hope dankt Maya für ihre Ideen. Die entgegnet, dass das Vergnügen ganz auf ihrer Seite sei. Sie respektiere Hope wirklich so sehr, gesteht Maya. Und es sei ihr eine Ehre bei der Kampagne für die Kollektion wieder dabei zu sein. Und, so wolle sie noch feststellen. Sie glaube, dass Liam wunderbar dazu passen würde. Er sei immer so ein netter, leidenschaftlicher Mann gewesen.
     
 10 Steffy sagt zu ihrer Mutter, dass diese Hilfe benötige. Sie glaubt, dass sie einen Kollegen von ihr anrufen sollten. Das werde sie, wiederholt Taylor erneut. Sie werde mit jemanden darüber reden. Sie gebe Steffy ihr Ehrenwort. Taylor werde das doch niemals wieder tun, fragt Steffy. Sie wüsste doch, dass es falsch gewesen sei. Es sei nur so gewesen. Als Ridge ihr erzählt habe, dass Bill bei Steffy sexuell übergriffig
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geworden sei …. Steffy seufzt. Sie unterbricht ihre Mutter. So sehe ihr Vater das. So habe sie das auch gesehen, widerspricht Taylor.
Nein, sagt Steffy. Taylor sei doch so gar nicht. Ihre Mutter hätte sie anrufen sollen. Sie hätte Taylor die Wahrheit erzählt. Ihr mütterlicher Instinkt habe sich gemeldet, sagt Taylor. Steffy sei doch ihre kleine, wunderschöne Tochter. Und sie sei einfach ausgerastet, als sie darüber habe nachdenken müssen. Steffy ruft ihre Mutter zur Ordnung. Die habe alles falsch verstanden. Was zwischen ihr und Bill geschehen sei, wäre im Einverständnis geschehen. Taylor hätte niemals das tun dürfen, was sie getan habe. Nein, lenkt Taylor ein. Und sie schäme sich deswegen. Warum bleibe sie nicht einfach eine Weile hier, schlägt Steffy ihrer Mutter vor. Nein, das könnte sie nicht, lehnt Taylor ab. Wohin wolle sie denn gehen, fragt Steffy. Sie wüsste es nicht, antwortet Taylor. Aber sie würden Kontakt halten. Komme Taylor denn zurück, fragt Steffy. Sie wüsste es nicht. Sie wüsste es wirklich nicht, sagt Taylor. Sie glaube nur nicht, dass es ihr gut täte, wenn sie in nächster Zeit hier bei ihnen wäre. Und sie glaube, wenn sie später einmal zurückkehrte, dass …. Sie zögert. Dass es besser sei und sie eine bessere Mutter und eine ziemlich wunderbare Großmutter werde sein können. Steffy lacht und weint gleichzeitig. Sie hoffe, dass sie Steffy hier mit Liam in diesem Haus vorfände und sehe, wie die Beiden ihre wunderbare Enkelin großziehen würden, wenn sie wieder zurückkäme, sagt Taylor. Sie heulen Beide und umarmen sich. Sie versichern sich ihrer Liebe. Taylor will, dass Steffy sich gut um das wunderschöne Baby kümmere.
     
 12 Liam fragt seinen Vater, wer denn den Abzug gedrückt habe. Er wüsste es nicht, seufzt Bill. Als er nach Hause gekommen sei. Wäre er hier umher gelaufen. Hier, wo alles statt gefunden habe. Er habe sich daran erinnert. Und dann sei diese Gestalt in seiner Erinnerung am Rande aufgetaucht. So ein langer, schlaksiger Typ. Das wichtigste sei doch einfach, dass Liam es nicht gewesen sei.
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Er könnte nicht mit der Gewissheit für den Rest seines Lebens leben, so Bill, dass sein eigener Sohn auf ihn geschossen habe. Und er diesem dafür das Motiv geliefert habe. Aber das liege alles jetzt hinter ihnen. Liam sei es nicht gewesen. Bill wüsste ja, wie er sich gefühlt habe. Er habe sich so verloren gefühlt. Er habe geglaubt, fährt Liam fort, dass er es sich selbst eingeredet habe, ein anständiger Mensch zu sein. Während in Wirklichkeit, er einfach jemand anderes gewesen sei. Er habe nicht mehr in den Spiegel schauen können. Er habe an seine Tochter gedacht, so Liam. An das Baby, dass er und Steffy in die Welt setzten. Und, dass ihn als Vater haben würde. Ein Mann der fähig sei, ein Mitglied seiner Familie zu töten. Er habe verschwinden wollen. Er hätte es sich selbst nicht vergeben können. Bill versichert Liam erneut. Der habe nicht den Schuss abgegeben. Liam habe nicht auf den Abzug gedrückt.
     
Liam ist in seinem Hotelzimmer. Er hört die Worte Bills, dass er es nicht gewesen sei. Er habe nicht den Abzug getätigt. Er hätte es gar nicht tun können. Liam atmet tief durch, als es an der Tür klopft.
Es ist Hope. Die Beiden begrüßen sich. Sie ist aufgeregt. Seine Nachricht habe dringend geklungen. Sie fragt Liam, ob er in Ordnung sei. Sie sei so schnell es ihr möglich gewesen sei zu ihm gekommen. Nein, alles sei in Ordnung. Es sei alle gut, versichert er ihr. Er habe nur wirklich mit ihr reden wollen. Was sei denn los, fragt Hope. Er grinse ja so. Sie und Steffy hätten Recht gehabt, sagt Liam. Inwiefern denn, wundert Hope sich. Also gut, fängt Liam an. Als Quinn ihn entführt habe, als sie ihn wochenlang davon überzeugt hatte, dass er deren Mann gewesen sei, dass sie sich liebten und dass sie ein lächerliches Leben in dieser kleinen Hütte lebten, all das sei einer Gehirnerschütterung geschuldet gewesen. Er sei aufgewacht. Er habe nicht den Hauch einer Ahnung gehabt, wo er sei und wo. Und Quinn habe es ihm einfach gesagt. Aber alles sei eine Lüge gewesen. Und sein Gehirn habe keine Probleme damit gehabt die Lücken zu füllen. Fängt Liam bei Adam und Eva an. Ein geschöntes Foto hier, eine kleine Geschichte da. Und er sei so begierig gewesen, die Dinge zusammenzubringen, dass er alles geschluckt habe. Und als dann seine Erinnerung wiedergekommen sei, habe er gedacht, dass alles vorbei sei. Er habe gedacht, dass er geheilt gewesen wäre. Dass er nach vorne schauen würde. Aber es sei nicht so an dem.
 14 Hope stellt die gute Frage, was Liam ihr eigentlich sagen wolle. Also in der Nacht, als er sich wieder den Kopf gestoßen habe. Nachdem sein Vater Steffy einen Antrag gemacht habe. Und er beschreibe es jetzt nicht. Da sei diese Leere in seinem Kopf gewesen. Und diese Leere in seinem Kopf, die sei so fürchterlich gewesen. Er habe wohl versucht, einfach jeden Strohhalm zu ergreifen, den er bekommen könnte.
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Das Bild der Waffe, die Handschuhe in seinem Auto. Alles nur, um seine eigene Geschichte zu basteln. Selbst wenn sie ihn in den Wahnsinn treibe.
Aber, Liam lacht laut auf, er habe sich alles nur ausgedacht. Er habe sich selbst davon überzeugt, dass er es gewesen sei. So habe er sich schuldig gefühlt, seinen Vater angeschossen zu haben. Er sei bereit gewesen, sich der Polizei zu stellen. Er habe sich für den Rest seines Lebens selbst bestrafen wollen. Aber er sei es nicht gewesen. Er sei es nicht gewesen. Er sei nicht dort gewesen. Er habe nicht die Waffe auf seinen Vater gerichtet. Er habe nicht den Abzug betätigt. Er habe es nicht getan. Er habe es nicht gekonnt. Hope lacht laut auf. Sie umarmen sich. Sie habe es ja gewusst. Sie wusste es, jubiliert sie. Er habe es nicht sein können. Moment einmal, fragt sie ihn. Wann sei ihm das denn klar geworden, fragt sie Liam. Steffy sei vorbeigekommen, fängt Liam an. Und sie habe angefangen in zu löchern. Sie habe ihn alle möglichen Fragen gestellt. Sie habe die Löcher in seiner Geschichte aufgezeigt. Und Steffy habe Recht gehabt. Wenn man darüber nachdächte, ginge sich das alles gar nicht aus. Und dann sei er zum Hause seines Vaters gegangen. Der habe es ihm bestätigt. Er habe es nicht getan. Und er habe es auch gar nicht tun können, sagt Liam erleichtert. Hope lacht glücklich.
     
 16 Bill klopft an der Tür. Steffy öffnet ihm. Sie begrüßen sich. Er fragt, ob er hereinkommen dürfe. Klar, sagt Steffy. Er habe gerade ihre Mutter verpasst. Das sei auch gut so, sagt Bill. Er wolle nicht in der Nähe Taylors sein, sagt er. Er glaubt, dass Steffy das sicher verstehen könne. Taylor verlasse die Stadt, erzählt Steffy. Sie werde sich Hilfe suchen. Ihre Mutter habe den Verstand verloren, antwortet Bill.
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Sie habe versucht ihn umzubringen. Das alles mache doch keinen Sinn, sagt Steffy. So sei ihre Mutter nicht. Zu Schade, dass Taylor nicht zuerst mit Steffy geredet habe, anstatt mit Ridge, bemerkt Bill. Vielleicht wäre das dann alles nicht geschehen, hält er für möglich. Ihre Mutter sei nicht sie selbst gewesen, versucht es Steffy erneut. Sie habe ihre Mutter noch nie so gesehen. Ihre Mutter sei in Panik gewesen. Sie habe förmlich gezittert. Der Gedanke daran ins Gefängnis zu müssen. Das hätte Taylor umgebracht. Oder es hätte Taylor gut getan, sagt Bill. Doch Steffy widerspricht ihm. Taylor werde sich an ein paar gute Ärzte wenden. Sie werde sich Hilfe suchen. Das täte sie. Das wolle er aber mal stark hoffen, sagt Bill. Das werde Taylor, wiederholt Steffy. Taylor habe es ihr versprochen. Sie werde Bill nicht mehr bedrohen. Und sie sei dankbar dafür, dass Bill nicht zur Polizei gegangen sei. Dass es unter ihnen bleibe. Steffy dankt Bill erneut.
Er habe ihrer Mutter gesagt, dass er es wegen Steffy gemacht habe. Das wüsste sie, gibt diese zu. Es bedeute ihr auch viel. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, gibt Bill zu. Die Dinge hätten in eine ganz andere Richtung laufen können. Aber manchmal müsste man einfach wissen, was man zu tun habe. Man wüsste ganz tief im Inneren, was richtig sei …. oder was falsch sei, sagt Bill. Er habe etwas für Steffy getan. Und jetzt müsse sie etwas für ihn tun, sagt Bill zu ihr.
     
 18 Das wäre einfach großartig, jubelt Hope, sie freue sich ja so für Liam. Natürlich wäre sie nicht wirklich überrascht. Sie wisse ja, dass er sich selber überzeugt habe, aber sie hätte ja immer schon geglaubt, er könne das niemanden antun, schon gar nicht seinem Vater. Er dankt ihr. Für sie wäre das einfach zu sagen, er sei ja immer noch hin und weg. Er habe das Gefühl, man hätte ihm das größtmögliche Geschenk gegeben. Hope erkundigt sich, er habe also mit Bill gesprochen, hätte der dann alles bestätigt? Liam berichtet, nachdem er mit Steffy gesprochen hatte, wäre er zu seinem
Vater gegangen. Er habe wissen wollen, ob Bill die Wahrheit sage oder ihm nur helfen wollte, damit es ihm wieder besser ginge. Aber das hätte er nicht getan, Bill habe wirklich die Wahrheit gesagt, er habe nicht auf seinen Vater geschossen. Er habe keinen versuchten Mord begangen und er müsse damit nicht mehr den Rest seines Lebens fertig werden. Was für eine Erleichterung! Ruft sie auf. Aber woher habe Bill denn gewusst, dass Liam es nicht war? Habe er sich plötzlich wieder erinnern können? Er habe nach Hause zurückkommen müssen, erklärt Liam. Er habe wohl noch mal an der gleichen Stelle gestanden und realisiert, dass er sich schwach an einen Kerl erinnern konnte, der nicht Liam habe sein können. Das wäre alles, was zähle, meint sie glücklich. Er sei ein unschuldiger Mann! Er wiederholt strahlend, er sei ein unschuldiger Mann. Er ruft es noch mal laut und versichert ihr, diese Nacht werde er gut schlafen können in dem Wissen, dass er seinen Vater nicht umgebracht habe. Das hätte er auch gar nicht tun können, erklärt sie, er habe eine so freundliche Seele. Und das meine sie ernst, er habe einfach so gar nichts Schlechtes in sich. Und er habe ein solches Mitgefühl für andere Menschen. Er sei einfach gut und freundlich und loyal, so werde er immer sein! Nun wäre er also endgültig entlastet. Er sei frei! Jubelt Liam immer wieder. Sie lachen glücklich.
19 Er sei unschuldig, er sei frei, wiederholt Liam wieder. Er müsse es sich immer wieder laut vorsagen, damit er es auch begreife. Er wäre wirklich am Boden zerstört gewesen. Er hätte nicht gedacht, dass er es noch mal schaffe. Aber da wäre er nun – zurück! Willkommen zurück, sagt sie ihm und schließt ihn in die Arme, es wäre schön, ihn wieder zu sehen! 20
     
Steffy versichert Bill, sie wäre ihm dankbar, dass er bereit wäre zu schweigen. Oder habe er seine Meinung geändert? Nein, antwortet er. Aber wie er gesagt habe, er hätte etwas für Steffy getan und nun wolle er auch, dass sie etwas für ihn täte. Was? Fragt sie. Er erinnert sie daran, dass Liam ihr Annullierungspapiere gebracht habe. Die hätte sie noch nicht unterschrieben, da sie immer noch darauf warte, dass Liam seine Meinung ändere. Ja, bestätigt sie, sie hoffe, dass Liam seine Meinung ändere. Bill will, dass sie die Papiere unterschreibe. Sie solle Liam dazu zwingen eine Entscheidung zu treffen. Entweder er zerreiße sie, oder er fange ein neues Leben an – wahrscheinlich dann mit Hope. Und falls das passiere, dann fühle sie sich hoffentlich frei genug, um sich für ihre Gefühle für Bill zu öffnen. Er wisse genau, dass sie die habe. Er liebe sie. Er werde auf Geschäftsreise gehen, da er noch einiges an Arbeit nachzuholen habe, weil ihre Mutter ihn ja ins Krankenhaus gebracht hatte.
 21 Steffy solle während seiner Abwesenheit über ihre Zukunft nachdenken, über sich und ihn. Wenn Steffy seinen Sohn verliere, dann werde er sich an sein Versprechen halten und ihre Mutter vor dem Gefängnis bewahren. Sie solle also die Annullierungspapiere unterschreiben, fordert er sie auf, und sie Liam geben.  22
 

 

Freitag, 20. April 

 
 1 Anderer Tag. Aber wieder ist Hope bei Liam. Sie wettet, dass er besser geschlafen habe, als in letzter Zeit. Wirklich, gibt Liam zu. Seine ganze Welt sei jetzt anders. Er vermutet, dass er nicht der sei, der er gedacht habe. Das sei er doch nie gewesen, sagt Hope. Sie habe das vielleicht gewusst, meint Liam. Ihr sei es ziemlich schwer gefallen zu glauben, dass er einfach eine Waffe nehmen und auf seinen Vater schießen würde. Aber sie hätte ihm geholfen. Therapie, Gruppenberatungen, was auch immer er benötigt hätte. Sie wäre für ihn da, fährt Hope fort.
Aber zum Glück, sei das jetzt nicht mehr notwendig. Das glaube sie nicht. Liam ist nicht ganz so euphorisch wie Hope. Die lacht. Liam solle sich nicht so anstellen. Sie sollten feiern. Der Alptraum sei vorüber. Aber noch nicht ganz, gibt sie zu. Der Schütze sei noch immer da draußen. Hope seufzt. Sie habe nach L.A. kommen wollen, damit sie ihn glücklich vorfinde. Und dann habe sie von Steffy und Bill erfahren. Es sei so, wie sie gesagt hätten, folgert Hope. Es sei an der Zeit, dass sich Liam völlig befreie.
     
 2 Ridge ist bei Steffy. Er ist froh, dass sie mit ihrer Mutter habe reden können. Er freue sich irgendwie selbst darauf mit ihr zu reden. Wo wohne sie, fragt Ridge Steffy. Sie sei sich nicht sicher, antwortet Steffy ausweichend. Habe Taylor ihr das nicht gesagt. Nein, sagt Steffy. Sie wüsste nicht einmal, ob ihre Mutter die Stadt verlassen habe. Ridge ist überrascht.
 3
Sie könne doch nicht einfach die Stadt verlassen, ohne mit ihm geredet zu haben, sagt er. Sei sie sauer auf ihn, fragt Ridge. Nein, antwortet Steffy. Sie sei aber auf ihn wütend. Ridge hätte nicht mit Taylor über sie und Bill reden sollen. Taylor sei eine Psychologin, so Ridge. Sie wüsste, wie man mit solchen Dingen umgehe. Ja, sagt Steffy ernüchtert. Taylor habe die Dinge erledigt. Dann sei es ja gut, sagt Ridge. Es sei jetzt wohl an der Zeit, dass sie und Liam sich auf ihr kleines Mädchen konzentrierten. Es sei an der Zeit die Familie wieder zusammen zu bringen.
     
 4 Brooke seufzt. Es klopft an der Tür des Büros. Katie kommt herein. Katie grüßt ihre Schwester. Brooke sei ja wieder mittendrin, wie sie sehe. Sie werde Brooke nicht lange aufhalten, sagt sie. Sie müsse sich diese faszinierenden Verkaufsberichte durchsehen, sagt Brooke. Die seien sicher faszinierend, sagt Katie. Was sei los, fragt Brooke ihre Schwester.
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Sie wolle Brooke nur wissen lassen, dass sie und Wyatt nicht länger verlobt seien. Warum das denn, fragt Brooke erstaunt. Bill habe Wyatt ein Angebot gemacht, dass er nicht habe ablehnen können. Und sie habe nicht zulassen wollen, dass Wyatt es ablehne. Aber Bill habe zusammengefasst gesagt, dass er es Wyatt schriftlich geben würde in ein paar Jahren die Firma ihm zu übergeben und ihn im Testament zu bedenken. Und was hieße das für Katie, fragt Brooke weiter. Hieße das, dass Bill nicht länger einen Rechtsstreit mit ihr wegen des Sorgerecht führen werde, fragt sie. Sie nehme an, dass dem so sei. Das sei auch gut. Sie wolle nicht, dass Will so etwas durchmachte. Brooke erwidert, dass das schmerzen müsse. Aber es sei sicher am Besten so. Katie gibt zu, dass es nicht ideal sei, aber sie hätten darüber Einigkeit erzielt, dass es das Beste für alle sei.
Okay, sagt Katie. Es sei jetzt genug über ihr Liebesleben geredet worden, sagt Katie. Was gehe denn zwischen Steffy und Liam vor. Seien sie noch immer voneinander getrennt. Ja, sagt Brooke. Und wie gehe Ridge mit dem allem um, fragt Katie. Das müsse für ihn ja …. Sie unterbricht sich selbst. Herausfordernd sein, sagt Brooke. Aber sie unterstütze ihn. Sie sei für ihn da, fährt Brooke fort. Sicher, so Katie, so sehr Brooke eben könnte. Was wolle Katie denn damit sagen, fragt Brooke. Nun ja, sie sei sicher, dass Hope immer noch Gefühle für Liam habe. Wie komme Steffy denn damit zurecht, fragt Katie.
     
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Ridge sagt zu Steffy, dass sie dass alles überwältigen müsse. Und er sei in seinem Ärger gefangen gewesen. Er wäre so gar keine Hilfe gewesen. Er sei also sehr froh darüber, dass ihre Mutter für Steffy hier gewesen sei, die Steffy ermutigt habe für ihre Ehe zu kämpfen und für die Familie.
Steffy erinnert sich an die Rede Bills von gestern. Er hatte ihr geraten an sich und ihn zu denken. Wenn sie Liam verlieren sollte, werde er sein Versprechen halten und ihre Mutter nicht ins Gefängnis bringen. Sie sollte die Annullierungspapiere unterschreiben. Und dann sollte sie sie Liam geben.
     
 7 Liam brauche einen Neuanfang, sagt Hope. Der seufzt. Er versuche noch immer das alles zu verarbeiten. Hope stimmt ihm zu. Aber zum Glück für ihn habe sie das schon alles für ihn erledigt. Zu seinem Glück, fragt Liam. Sein Vater und Steffy hätten das Undenkbare getan. Seine Welt sei aus den Fugen geraten. Und er sei jetzt hier. Er lebe in diesem, mickrigen Hotel. Er müsse ein neues Kapitel in seinem Leben aufschlagen. Und sie könne ihm dabei helfen, erklärt Hope. Wie das denn, fragt Liam. Nun, zu Anfang sei ihre Kollektion schon mal ein guter Anfang.
Sie arbeiteten gut miteinander. Ja, pflichtet Liam ihr bei. Er brauche mehr als nur Arbeit. Er müsse Bill und Steffy aus seinen Gedanken verbannen. Und deren vergifteten Müll aus seinem Leben.
     
 8 Das leugne sie ja gar nicht, sagt Brooke. Hope habe für Liam noch Gefühle. Das werde vermutlich für den Rest ihres Lebens so sein. Werde Hope sich denn darüber erheben können, fragt Katie. Hope habe gesagt, sie hätte, wenn Steffy nicht mit Bill das getan hätte, was sie getan haben. Und jetzt sei ihre Tochter davon überzeugt, dass Liam auf dem Holzweg sei. Er werde so lange leiden, so lange Steffy in seinem Leben sei. Nun ja, eines sei sicher, stellt Katie fest. Steffy werde ihre Ehe nicht kampflos aufgeben.
     
 9 Er wünschte nur, dass er für sie da gewesen wäre, damit er das hätte von ihr fernhalten können, sagt Ridge. Steffy hat schon genug von Ridge. Das sei doch nicht sein Problem. Die Probleme seiner Tochter, werden immer seine Probleme sein, sagt Ridge. Sie sollte Liam nicht aufgeben. Er sei sich sicher, dass Taylor ihr das auch gesagt habe. Ja, sagt Steffy. Sie schätze seine Besorgnis.
 10
Aber sie müsste jetzt jemanden treffen, fährt sie fort. Liam, fragt Ridge. Wolle sie sich mit Liam treffen. Gut, dann werde er jetzt gehen. Er wolle sie nur wissen lassen, dass er für sie da sein werde. Egal was sie auch brauche. Er sei nur einen Anruf entfernt, sagt Ridge und die Beiden verabschieden sich voneinander. Steffy seufzt.
     
 11 Hope stellt fest, dass Liam anders sei. Er sehe sogar anders aus. Es sei einfach gut zu wissen, dass man kein Mörder sei, entgegnet dieser. Ja, so etwas ändere die Sachlage, sagt Hope. Es sei schon klar, dass er riesige Probleme mit seinem Vater habe, erklärt Liam. Aber es sei gut zu wissen, dass er nicht ein Irrer sei, der außer Kontrolle geraten sei und versucht habe ein Familienmitglied zu ermorden. Das sei eine große Erleichterung. Er sei doch nur zu diesen Schlussfolgerungen gedrängt worden. Weile Bill und Steffy ihm so etwas zugemutet hätten.
Und sie wolle ihn unterstützen. Sie wollte seine Ehe unterstützen wollen, aber sie glaube nicht, dass sie das noch länger könne. Das habe Narben hinterlassen. Und sie glaube nicht, dass er jemals wieder Steffy wie früher ansehen werde können. Sie glaube, dass es an der Zeit sei, dass ganze verrückte Kapitel hinter sich zu lassen.
Er wolle nur zu gerne das alles vergessen, gibt Liam zu. Eins nach dem anderen, sagt Hope. Warum zöge er nicht zuerst einmal aus diesem mickrigen Hotel aus und raus aus dem Mist, in dem er sich befinde, fragt Hope. Und sie werde ihm dabei helfen, fragt Liam. Er habe gerade ihre Gedanken gelesen, sagt Hope. Ja, erwidert sie froh. Das genau, habe sie gedacht. Sie würde ihm gerne dabei helfen. Bill habe eine Düsternis an sich. Und vielleicht sei Steffy davon angezogen worden, überlegt Hope. Aber da gebe es noch die andere Seite der Spencer Familie. Und für die Stünde Liam. Ehrlichkeit, Integrität, Vertrauenswürdigkeit. So sei er immer gewesen. Das sei er immer gewesen, er dürfe das nie vergessen. Hope und Liam kichern.
12 Da klingelt sein Mobiltelefon. Er nimmt den Anruf an. Es ist Steffy. Sie begrüßen einander. Sie fragt ihn, ob er zum Haus kommen könnte. Sie müsse ihn sehen. Sei alles mit dem Baby in Ordnung, fragt Liam sie. Ja, der gehe es gut, versichert Steffy Liam. Der ist erleichtert. Er sei gerade allerdings beschäftigt. Sei Hope bei ihm, fragt Steffy. Liam gibt das zu. Sie wollte ihm etwas geben, sagt Steffy.
13
Die Papiere, von denen er wollte, die sie unterschreiben sollte. Okay, sagt Liam. Er werde gleich bei ihr sein. Er legt auf.
14 Hope fragt, ob das Steffy am Telefon gewesen sei. Ja, sagt Liam. Steffy habe die Annullierungspapiere für ihn, erzählt Liam. Hoffentlich, sagt Hope, vielleicht sei Steffy endlich ehrlich zu sich selbst. Und sie lasse deshalb Liam gehen. Das hieße ja nicht, dass er nicht für die Familie da sein werde können, für seine Tochter. Er werde ein unglaublicher Vater sein. Es sei an der Zeit, sagt sie. Sie glaube, er wüsste, was er zu tun habe.
     
 15 Brooke ist zu Hause. Hope kommt herein. Die wundert sich, dass ihre Mutter nicht in der Firma sei. Da wäre sie zu sehr abgelenkt worden. Sie habe gedacht, dass sie besser von zu Hause aus würde arbeiten können, erklärt sie. Hope sei nicht in der Firma gewesen, sagt Brooke. Sie hätte sie zumindest nicht dort gesehen. Was habe Hope denn getrieben, fragt Brooke. Sie sei bei Liam gewesen, sagt Hope.
 16
Brooke ist verblüfft. In seinem Hotelzimmer, erklärt Hope. Brooke ist empört. Sie hätten geredet, erklärt Hope. Darüber, was Hope ihr zuvor schon erzählt habe, dass Liam Steffy verlassen sollte, fragt Brooke nervös. Ja, antwortet Hope. Und sie empfinde das immer noch so. Also unterstütze Hope nicht länger diese Ehe, stellt Brooke fest. Sie habe es versucht, sagt Hope. Sie habe alles getan, was sie habe tun können, sagt Hope. Das wüsste ihre Mutter doch.
Hope habe ihr ja nie erzählt, warum sie ihre Meinung geändert habe, sagt Brooke. Liam habe sich verändert. Liam sei in schlechter Verfassung gewesen, erklärt sie. Er sei in diesem Hotelzimmer gefangen gewesen. Und er habe sich wahnsinnig gemacht, weil er über Steffys Untreue nachgedacht habe. Sie müsse das Hope fragen, sagt Brooke. Hope wolle die Situation doch nicht für sich ausnutzen. Was denn, fragt Hope. Eine Ehe, die Liam mehr Schmerzen und Leid zugefügt habe als alles andere. Was Steffy mit Liams Vater getan habe sei falsch gewesen. Und sie werde Liam unterstützen, egal, was er auch zu tun entscheide. Sie hoffe nur. Das sage sie aber nur unter vier Augen hier bei iherer Mutter. Sie glaube, dass es an der Zeit für ihn sei, die Ehe mit Steffy zu beenden. Und das könnte gerade jetzt im Augenblick passieren. Steffy habe Liam sehen wollen. Sie habe gesagt, dass sie die Annullierungspapiere für Liam habe.
     
 17
Steffy erinnert sich daran, wie Liam ihr die Papiere gegeben hatte. Sie war am Boden zerstört.
Dann erinnert sie sich erneut, was Bill ihr zuvor gesagt hatte. Er habe etwas für sie getan und sie müsse jetzt etwas für ihn tun. Sie sollte die Papiere unterzeichnen und Liam zu einer Entscheidung zwingen. Entweder werde der sie zerreißen oder er werde nach vorne schauen und vermutlich ein Leben mit Hope beginnen.
Die Tür geht auf. Liam kommt herein. Steffy sagt zu ihm, dass sie eine Entscheidung getroffen habe. Er habe ihr die Papiere gegeben. Sie habe sich geweigert diese zu unterschreiben. Sie habe nie für möglich gehalten, dass es dazu kommen würde.
18 Also habe sie für sie Beide gekämpft. Für ihre Familie, aber …. Liam unterbricht sie. Was habe denn dazu geführt, dass sie ihre Meinung geändert habe. Sie wolle es so sagen, erklärt Steffy. Sie habe keine andere Wahl. Nachdem was Bill zugestoßen sei … Da sei sie gezwungen gewesen, die Dinge anders zu sehen. Sie heult los. Er sei jetzt frei. Wenn er das wirklich sein wollte. 19
     
Brooke fragt Hope, ob Steffy wirklich gesagt habe, dass sie die Papiere unterschreiben werde, um die Ehe zu beenden. Das hofften sie, sagt Hope. Brooke wird hellhörig. Okay, es täte ihr Leid. Das hoffe sie, um Liams Willen erklärt Hope. Liam erwarte ein Baby, erinnert Brooke ihre Tochter. Ja und er werde sicher ein wunderbarer Vater sein. Aber zum Henker, nach allem was Bill und Steffy ihm angetan hätten, habe Liam etwas besseres verdient. Sie, fragt Brooke ihre Tochter. Sie liebe Liam, antwortet Hope. Als einen Freund, dem sie helfe, fragt Brooke vorsichtig nach. Mehr als das, gibt Hope zu. Wie sehr mehr, geht das Verhör weiter. Sie hätten sich vielleicht ein paar Mal geküsst, gibt Hope zu.
 20 Brooke ist empört. Ihre Mutter solle sie nicht wie eine Ehebrecherin anschauen, sagt Hope. Steffy habe diesen Job alleine ganz gut hin bekommen. Aber sie wüsste schon, dass das alles ihre Mutter in eine scheußliche Situation brächte, mit Ridge und allem …. Sie mache sich um Ridge keine Sorgen, unterbricht Brooke Hope. Sie sorge sich um Hope. Und sie sorge sich um Liam, sagt Hope nur.
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Könnten sie mal einen Augenblick realistisch sein, bittet Hope ihre Mutter. Wenn Steffy einfach nur eine einmalige Liebelei mit einem Typen gehabt hätte, könnte Liam ihr sicher vergeben. Aber es sei sein Vater gewesen. Steffy habe mit Liams Vater geschlafen. Wie könne ein Mann darüber hinwegkommen, dass seine Frau mit seinem eigenen Vater geschlafen habe, fragt Hope.
Liam sei der Mensch, der leicht vergeben könne, sagt Brooke. Ja das könnte Liam. Aber könne er auch das verzeihen, fragt Hope. Liam habe eine Menge durchgemacht. Und er müsse noch eine ganze Menge mehr verarbeiten. Und sie wolle ihm dabei helfen. Sie wolle ihm dabei helfen, dass er das alles überwinde. Das wolle Steffy sicher auch, sagt Brooke. Das wüsste sie eben nicht, widerspricht Hope. Sie glaube, dass Liam einen klaren Strich unter all dem ziehen müsse. Dann könnte er das Leben leben, dass er verdiene. Und er verdiene ein Leben voller Güte und Loyalität und Liebe. Das alles könnte schon heute anfangen, sagt Hope. Mit diesen Annullierungspapieren.
     
Steffy sagt, dass sie Liam diese Papiere gebe. Er könne sie annehmen oder es sein lassen. Er sollte nur wissen, dass sie ihn immer lieben werde. Was habe sie denn davon überzeugt, es zu tun, fragt Liam. Warum jetzt, will Liam wissen.
Sie erinnert sich schon wieder an Bills Worte. Wenn sie Liam verließe, werde er das Versprechen halten und ihrer Mutter das Gefängnis ersparen.
Manchmal müsse man einfach Opfer für die Menschen bringen, die man liebe. Sie wolle diese Annullierung nicht. Sie wolle an ihrer Ehe festhalten. Das wüsste er ja. Sie wolle ein gemeinsames Leben mit ihm und ihrer kleinen Tochter. Aber es seien Dinge geschehen und sie fühle, dass sie keine andere Wahl habe, als ihn gehen zu lassen. Wolle sie damit irgendwie sühnen, fragt Liam. Denn das wolle er ganz und gar nicht. Er wolle sie auch nicht Stress aussetzen, sagt er. Das einzige worauf sie sich konzentrieren sollte, sei es ein gesundes Baby zu bekommen. Sei das wirklich das, was sie wollte. Ihr sei nur klar geworden, dass es das sei, was sie tun müsste. Sie habe so lange gehofft, dass Liam ihr würde vergeben können. Aber sie habe ihn verletzt. Und das sei mehr, als er verkraften könnte. Das verstünde sie. Diese Papiere würden dem allen ein Ende bereiten. Sie wolle sie ihm ja nicht aufzwingen, sagt Steffy. Ehrlich gesagt hoffe sie, dass er sie nicht annehmen werde. Sie hoffe, dass er sie stattdessen in die Arme nehme und ihr sage, dass alles in Ordnung sei. Also da habe er die Papiere. Sie habe sie unterschrieben. Ihre Ehe wäre damit vorbei. Er könne mit Hope zusammen sein. Oder das tun, was er auch immer tun wollte. Ihre gemeinsame Zukunft, ihre Familie, all das liege jetzt allein bei ihm.
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